SCHACHT 371
Der Schachtkomplex 371 bei Aue-Bad Schlema wird künftig einer der beiden Präsentationsorte des Erbes der Wismut sein. Das Ensemble ist eine der wenigen Uranerz-Bergbauanlagen der ehemaligen SDAG Wismut, das als authentischer Schauplatz erhalten geblieben ist. Das technische Denkmal gehört seit 2019 zum UNESCO-Welterbe Montanregion Erzgebirge/Krušnohorí.
Das Maschinenhaus und das Schachthaus sollen zukünftig interessierten Besuchern zugänglich gemacht werden. Eine Präsentation wird die bergmännischen und technischen Leistungen aufzeigen, mit denen hier „vor Ort“ Uranerz abgebaut wurde.
Die Inszenierung des Ensembles Schacht 371 wird auch die „dunkle Seite“ des Wismut-Erbes berücksichtigen: Neben den Leistungen der Bergleute sind auch die mit dem Uranerzbergbau verbundenen Auswirkungen auf Menschen und Landschaft zu zeigen und der Zweck der Gewinnung des Urans – Stichwort „Gleichgewicht des Schreckens“ – zu vermitteln.
Der Schacht 371 war der wichtigste Förderschacht des ehemaligen Bergbaubetriebes Aue. Die Schachtröhre war ca. 1000 Meter tief und hatte einen Durchmesser von 7 Metern. Der Bergbau in der weltweit größten Uranganglagerstätte erreichte eine Tiefe von mehr als 1800 Metern. Die Schachtanlage, die bis zu 3000 Personen beschäftigte, gehörte damit zu den tiefsten Bergwerken Europas und lieferte bis zur Einstellung 1990 mehr als 73.000 Tonnen Uran. Im März 2011 wurde der Schacht schließlich verschlossen.